Pfingstwanderfahrt 2008 der ehemaligen Trainingsleute
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- Veröffentlicht: Dienstag, 20. Mai 2025 10:00
- Geschrieben von Super User
von Petra Deckart
Übernachtungen: individuell in Emden und Umgebung
Fahrten: Große Runde, Oldersum, Hafenrunde: 75 RuderKm
Teilnehmer/-innen: Christine, Claudia, Coy, Dirk, Freerk, Hartmut, Männe, Petra
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Bei herrlichstem Sonnenwetter war es endlich so weit: nach 22 Jahren saß ich wieder in der Heimat im Boot.
In den Vorjahren wurde Deutschland erkundet, diesmal musste es mal wieder Ostfriesland sein.
Am ersten Tag durchpflügten Männe und ich mit Steuerfrau Christine und Kielschwein im "Ehepaardoppelzweier" das ostfriesische Labyrinth. An manchen Kurven hatte sich die Botanik in 2 Jahrzehnten derart verändert, dass nach Kompass und Sonnenstand - nein nach den nun endlich vorhandenen Wegweisern - gefahren werden musste. Nicht auszudenken, dass wir als Kinder und Jugendliche hier ganz alleine ohne Eltern oder andere Erwachsene herumgerudert sind. So manche "Jeschichte" wurde wieder aufgewärmt - gar nicht zu glauben, wer wann, mit wem und wo alles gekentert ist... Und dann die Geschichte mit der Leiche, die ich einst vom Kanalgrund aufgewirbelt habe und für die 2 Tage später jemand anderes den Finderlohn kassierte - ich sage es ja aus Erfahrung immer wieder: Undank ist der Welt Lohn...
Ach ja, und Coy war mit Familie, Claudia und Kielschwein im Doppelvierer auch endlich mal wieder mit von der Partie. Alle Achtung, was die an Bord befindlichen Newcomer ausgehalten haben: die erste Große Runde mit uns - hoffentlich haben sie sich ihren Ruderstil nicht verdorben, werden sich die zuständigen Trainer fragen.
Für genügend Pausen war gesorgt, die Verpflegung und das Unterhaltungsprogramm stimmten - und das Wetter, nicht zu fassen: die aufdringliche Sonneneinstrahlung war schon beinahe lästig, wo wir doch alle im verregneten Ostfriesland der 80er Jahre Schwimmhäute zwischen die Finger und Zehen bekommen haben.
Und sogar der schiefste Turm der Welt, der in Suurhusen steht, konnte vom Wasser aus bestaunt werden.
Abends beim Grillen im Bootshaus, das Christine und Coys Familie dankenswerterweise organisiert haben, war es endlich so schattig, dass niemand mehr die Getränke zählen konnte, die wir zur Regeneration und Vorbeu-gung vor Dehydration zu uns nehmen mussten.
Als Freerk sich zu uns gesellte war der Tag dann abgerundet.
Am nächsten Tag ging es über Oldersum zu Cassi - diese Strecke kannte ich noch nicht, da mein Trainer mir damals nach Trainingsaufnahme das Wanderrudern verboten hatte, damit ich mir meinen Ruderstil nicht verder-be. Wie schön, dass ich diesmal mit ihm an allen 3 Tagen im selben Boot saß - so haben wir uns gegenseitig immer unter Kontrolle gehabt. Ich könnte ja aus dem Nähkästchen plaudern - tue ich aber nicht. Als echte Friesin ist mir sowieso jedes überflüssige Wort zuviel. Bei einer OSTfriesin an Bord war das allerdings ganz anders...
Dennoch konnten wir die einzigartige Natur genießen, da es ja auch Vögel, Kühe und den Wind in unseren Ohren gab.
Eine blühende Kastanie mit Kühen darunter ließ im Fehntjer Tief unser aller Herzen überlaufen.
Eine Frage am Ende des 2. Rudertages kostete mich jedoch kurzzeitig mein inneres Gleichgewicht: "Was ist halbe Kraft ?" -
Der Abend auf der Bootshausterrasse bei Wolli war genauso super, wie der Vorabend am Grill in Stegnähe.
Es gesellten sich auch Gerdsche, Thorsten und Hartmut dazu. Wenn alle Männer (Ausnahmen wie Männe und Coy bestätigen die Regel) zukünftig genauso energiegeladen wie wir Frauen an allen 3 Pfingsttagen mitrudern würden, könnte unsere ehemalige Trainingsgruppe sehr zufrieden sein.
Dirks Familienzuwachs wurde begossen, Vereinspolitik betrieben und weitere "olle Kamellen" erzählt - es ist einfach schön, mit Kameraden zusammenzutreffen, mit denen man über einen gewissen Zeitraum des Lebens fast mehr Zeit verbracht hat, als mit den eigenen Geschwistern oder Eltern.
Eine Emder Kirche auf dem Wall im Gegenlicht ließ regelrecht eine romantische Stimmung aufkommen.
Männes Jubiläum: 40 Jahre Olympisches Finale in Mexico 1968 und das meine: 25 Jahre JuniorenWM-Finale in Frankreich 1983 konnte stilvoller nicht begangen werden.
Der Höhepunkt des diesjährigen Pfingstfestes war für mich jedoch die Renndoppelachterfahrt mit Big Blades im Emder Hafen. Als Freerk dann auch noch einen Start ansagte, ging unsere Rakete ab. Ich habe gehört, dass auf den Filmen unserer Schlachtenbummler nur noch Kondensstreifen zu sehen waren...
Und Tappi hat uns auch noch zugejubelt.
Wenn im nächsten Jahr alle in diesem Jahr schon Interessierten mitrudern würden, bräuchte der Emder Ruderverein einen 2. Renndoppelachter, denn die Mannschaft von diesem Jahr ist viel zu begeistert, als dass sie im nächsten Jahr auf dieses Highlight verzichten wollte.
Damit die Zeit bis zum nächsten Pfingstfest nicht zu lang wird, kommt im August mein 1. Buch heraus !
Ich werde noch bekannt geben, unter welchem Titel es dann bei welchem Verlag erschienen ist.